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ASPHALTWELTEN. Eine App in Aktion

ASPHALTWELTEN – das ist ein künstlerisches Projekt in drei Teilen, das sich mit Obdach, dem Leben auf der Straße und unserer Wahrnehmung urbaner Räume auseinandersetzt. Im dritten ASPHALTWELTEN Projekt wurde eine App entwickelt, die in spielerischen Challenges die Sicht auf die eigene Stadt verändert, Kreativität fördert und althergebrachte Regeln hinterfragt.

Die Macher hinter der App sind die kreativen Köpfe der goplastic Company. Hier wird schon immer interdisziplinär gedacht. In der App verbindet sich die Sicht der beiden zeitgenössischen Choreografinnen aus Dresden mit den Ideen einer Designerin aus Leipzig und der Umsetzung durch einen erfahrenen Softwareentwickler.

Mittlerweile gibt es 135 Aufgaben in der App – wahlweise auf deutsch oder auf englisch. Wer die App nutzt, kriegt täglich eine der Aufgaben, und kann als Ergebnis einen Text, eine Sprachnachricht, ein Foto oder Video hochladen. So entsteht Stück für Stück ein Tagebuch der eigenen Wahrnehmung, eine Sammlung von Gedanken und Erlebnissen in der Stadt. Übrigens wächst die Aufgabensammlung stetig weiter! Regelmäßig arbeiten wir in Workshops mit der App. Aus der Arbeit mit Jugendlichen, Profi-Tänzer*innen und Amateuren entstehen neue Anregungen und Ideen.

Im Folgenden siehst du eine Auswahl an Aufgaben, und was Teilnehmer*innen damit erlebt haben.

zwei Menschen sitzen in der Mitte eines trockengelegten Springbrunnens, Kopf an Kopf gelehnt

Die App in Zahlen

2022/23
entwickelt
135+
Aufgaben
10++
Workshops
130++
Teilnehmende
650++
Zuschauende

Jeder Tag ist neu

Eine Wahrnehmungsaufgabe für jeden Tag
Erlebnisse

Aufgabe 01

Beobachte den Himmel mindestens 3 Minuten lang. Schreibe deine Gedanken auf. Schreibe einen Text oder nimm eine Sprachnachricht auf.

indecisive sky

Balkon. Nicht Zuhause, doch Zuhausegefühl. Muss mich anstrengen, nicht runterzuschauen und dem Verlangen, Bewegung sehen zu wollen, nicht stattzugeben. Kaum Wolken. Vorhin eine mit Herz. Mehr Wolken hinter den Bäumen. Bäume versperren mir die Sicht, schlagen aus. Ausdruck, den ich viel zu brutal finde. Vögel, die ich nur höre und nicht sehe, weil sie zu schnell sind. Oben auf dem Balkon, fast eine Angelrute, aber das kann es nicht sein. Ich habe keinen Zigarettenrauch, den ich ganz cool in die Aufnahme blasen kann, nur vielleicht ein bisschen Schwips. Ich überlege, ob das eine Sache ist, ob der ich mich schämen müsste und entscheide, nein.

Für mich zieht sich durch das gesamte Projekt ASPHALTWELTEN der rote Faden der
Neuentdeckung und Neubehandlung des öffentlichen Raums.
Durch die Aufgaben wird man eingeladen, den alltäglichen Raum um sich
herum – den Marktplatz, die langweilige Straße in der Nachbarschaft, die
Einkaufspassage – neu zu entdecken und zu bespielen.

Person schaut auf viele auf dem Boden abgelegte Handys

Tabula Rasa.

Blauer Himmel, nein
Eher weiß.

Blendet.
Blendet, meine Augen werden klein.

Weißer Himmel hinter dem Dachfenster,
auf das die Regentropfen prasseln.
Kein klarer Rhythmus.
Mal prasseliger, mal weniger prasselig.

Weiß.
Keine Wolken zu sehen,
weil es alles Wolken sind.
Ich sitze im Trockenen, draußen nass.
Nur eine Scheibe trennt mich
und es prasselt.

Himmel, wo
Wo fängt er an, wo hört er auf?
Ich sehe nur weiß.
Tabula Rasa, die mich blendet

Besonders viel Spaß machten solche Übungen in Begleitung einer
oder mehrerer Personen, da dies eine Leichtigkeit mit sich brachte, durch die der
spielerische und experimentelle Charakter nochmals verstärkt wurde.

Es kam sogar vor, dass sich Passanten davon anstecken ließen und mit uns eine
Runde “spielten”.

Erlebnisse

Aufgabe 03

Geh spazieren und finde Orte, die ein Bühnenbild sein könnten. Wo wären die Darsteller:innen? Welchen Hintergrund hätte die Inszenierung? Wo wäre das Publikum? Teile deine Gedanken in einem Bericht und überlege, warum du diesen Ort gewählt hast. Schreib einen Text oder nimm eine Sprachnachricht auf.

Supermarkt-Performance
viele junge Menschen schieben gegen eine Steinwand, eine Person filmt sie dabei

Heute an einem Restaurant vorbeigekommen in Braunschweig, das Hecken hat, die das Restaurant und das Publikum gegen Lärm abschirmen sollen, Markisen, die man vor- und zurückrollen kann, Schirme, die man auf- und zuklappen kann. Ich hätte Lust zu schauen, ob es Leuten auffällt, wenn man sich außerhalb der Öffnungszeiten ins Schraufenster stellt, Dinge hinter der Hecke hervorlupen lässt oder schaut, ob man selber in die Hecke hineinpasst. Unter dem Schirm verschwinden, auf Autos, die vorbeifahren, reagieren, auf die Farben, die Leute tragen oder wie oft es am Tag geregnet hat. Das ist eine Ecke, an der sehr viele Leute vorbeigehen, ohne dem Laden viel Aufmerksamkeit zu widmen, wenn er zu ist. Ich würde gerne testen, ob die Leute mehr darauf achten.

Erlebnisse

Aufgabe 21

Wann immer du eine Person siehst, die die Farbe Gelb trägt, folge ihr unauffällig. Folge der Person immer nur so lange, bis du die nächste Person mit der Farbe Gelb siehst. Wiederhole diese Aufgabe so lange, wie du dich damit wohlfühlst. Schreib nach dieser Erfahrung deine Gedanken auf oder nimm ein Video auf.

Changing Perspectives

Denkmal oder Statue?

Recht oder Privileg?

Lehnen oder Liegen?

Verorten oder Verschieben?

Flüssig oder fest?

Fallen oder Stolpern?

Tunnel oder Unterführung?

Kirche oder Bibliothek?

Sonne oder Schatten?

Knie oder Handgelenke?

Auf dem Land oder in der Stadt?

Drinnen oder draußen?

Plakat oder digitale Werbeanzeige?

Ortseingangsschild oder Ortsausgangsschild?

Brücke oder Park?

Balance oder Off-Balance?

Privat oder öffentlich?

Reagieren oder Ignorieren?

Kreise oder Kurven?

Zittern oder Pulsieren?

Dächer oder Wände?

Hitze oder Kälte?

Unter freiem Himmel oder nicht?

 

Erlebnisse

Aufgabe 28

Führe eine Aktion, die du als öffentlich empfindest, an einem privaten Ort aus. Schreib einen Text oder nimm einen Sprachnachricht auf.

Kaffeetasse und Münzen in einer Schale

Eine als öffentlich empfundene Aktion in einem privaten Raum ausführen… Ich habe darüber nachgedacht und festgestellt, dass ich viele transaktionale Dinge als öffentlich empfinde:

Zu Hause kann ich die Infrastruktur kostenfrei nutzen. Ich muss nicht für meinen Kaffee extra bezahlen, jedenfalls nicht in dem Moment. Ich muss nicht bezahlen, damit ich aufs Klo gehen kann oder das Bad benutze. Beziehungsweise ist es ja so, als wäre ich Shop und Kunde in einem – ich bezahle Kaffe und die Miete im Voraus, wie der Shopbetreiber das tut. Und muss deshalb nicht pro Transaktion zahlen.

Daher habe ich einen gesamten Tag lang für meinen Kaffee, meinen Tee und fürs Klo gehen zu Hause bezahlt. Was sehr lustig war, weil ich jedes Mal, bevor ich mir einen Kaffee gemacht habe, gesagt habe:

Einen großen Kaffee mit Hafermilch bitte.

Dann habe ich mir den zubereitet und mir vorgestellt, ich wäre die Barista und würde das so für mich tun. Hinterher habe ich eine Münze in ein kleines Schälchen geworfen. Das habe ich auch immer dann gemacht, wenn ich durch die Badtür gehen wollte, mit der Vorstellung, an so einem Bezahlklo etwas in den Schlitz zu werfen.

Es war interessant zu merken, wie oft man das tut, und dass man zu Hause das Privileg hat, einfach nochmal reingehen zu können – wenn man beispielsweise seinen Schal vergessen hat – wo man beim Bezahlklo ja auch wieder bezahlen müsste.

Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was das Bezahlen mit mir macht. Bei meinem Kaffee hatte ich manchmal das Gefühl: „Okay, wie wäre das, wenn mir jemand von außen zuschaut?“, so wie das im Café der Fall ist.

Das gibt mir ein ganz anderes Gefühl. In Restaurants kann ich mich oft schwerer entspannen, weil ich erst herausfinden muss, wo alles ist und wie es funktioniert. Außerdem sind da viele Leute, die einen anschauen, wie man reagiert, und so weiter. Ich habe gemerkt, dass es ein großes Privileg ist, einen privaten Raum zu haben, den ich nur mit meiner Familie teile. Obdachlose Leute, hospitalisierte oder geflüchtete Menschen in Krankenhäusern und Sammelunterkünften haben diese Rückzugsorte nicht.

Ich werde wohl noch eine Weile darüber nachdenken: Über die Infrastrukturen, die wir uns selber schaffen oder in der Öffentlichkeit nutzen, und die wir einander zur Verfügung stellen im Austausch für unser Tauschobjekt Geld.”

Erlebnisse

Aufgabe 4

Stell dich an/neben/auf/in einen Springbrunnen und bewege dich, als hättest du kleine Fontänen im Körper. Nimm ein Video auf.

Der öffentliche Raum ist jeden Tag anders und meine Wahrnehmung immer wieder abhängig von meiner Stimmung, meiner Umgebung und den Personen um mich herum.

Oft betrachte ich die Öffentlichkeit als Feind – das ist in Dresden besonders leicht, wenn man von einer fremden Person angeschrien wird, weil man zu Fuß auf dem Fahrradweg ist oder mit dem Fahrrad auf dem Fußgängerweg. Es ist auch dann leicht, wenn man einen schlechten Tag hat und genau dann eine Straße runterläuft, an der man vor 6 Jahren einen Streit hatte.

Seitdem Asphaltwelten Teil meiner Welt ist, habe ich aber vor allem Erinnerungen an die schönen Momente im öffentlichen Raum. Ich erinnere mich an einem Tag im Sommer wo ich alleine an der Elbe saß und vorbeilaufende Menschen beobachtet habe. Ich wusste nicht wie spaßig lästern auch alleine sein kann. Ich erinnere mich an das erste Mal wo ich die Asphaltwelten App ausprobiert habe. Es war im Winter, ich saß auf einer Bank in einem Park in der Nähe von meiner Uni, in einer Gegend wo ich mich damals schlecht auskannte. Ich beobachtete und filmte (anhand der Aufgabe) den Himmel drei Minuten lang und war überrascht, wie friedlich ich es fand. Anfangs war ich noch skeptisch gewesen. Dann lief ich (anhand der nächsten Aufgabe) in der Gegend herum und legte mich vor Hochhäusern hin und machte ein Bild von unten. Davor war mir nicht mal aufgefallen, dass es überhaupt in der Nachbarschaft dort Hochhäuser gab.

Für mich ist die App eigentlich genau aus dem Grund empfehlenswert: Für Menschen wie ich, die manchmal in sich vertieft herumlaufen und die Öffentlichkeit als Feind betrachten, tut es gut, sich ab und zu mal auf die Straße zu legen und ein Bild vom Himmel zu machen. Meine Perspektive auf den öffentlichen Raum verändert sich aber vor allem auch wenn ich mit Freunden unterwegs bin. Durch Asphaltwelten hatte ich viele Momente, wo sich der öffentliche Raum wie ein Spielplatz anfüllte. Vorm Groovestation, auf dem Parkplatz von Hellerau, in Weißwasser, vor der Scheune und an so vielen anderen Orten.

Asphaltwelten und die dazugehörige App dienen für mich als eine Art Erlaubnis, sich im öffentlichen Raum zu Hause zu fühlen.

bunt gekleidete Person auf einer Straße mit blühenden Bäumen, sie berührt den Rand ihrer Mütze mit der Hand
Erlebnisse

Aufgabe 08

Wann immer ein Hochhaus in dein Blickfeld kommt, leg dich flach auf den Boden. Nimm ein Foto/Video aus deiner Perspektive auf

Hochhaus von unten

The greatest contribution of the project and the experimentation with the tasks is the shifting of the city’s architecture, by first inserting bodies into the space that initially didn’t belong to it, but also by the fact that they are living, moving bodies. On a subconscious level, a visual proposition to the viewer, of how this given ordinary space can be transformed. Finally, how the human body can be free, and how social space can be a space of freedom and experimentation. It brings the architecture of the city to life,
by creating tableaus
in addition to the solid forms
that were already in the space.

 

 

Einfach ist leicht gesagt. Welche
erwachsene Person tanzt denn bitte tagsüber alleine die Straße entlang? So richtig
tanzend!? Wer spaziert einfach rückwärts durch den Park?

Frau mit roter Mütze vor einer spiegelnden Fassade, Zuschauende in der Spiegelung
Erlebnisse

Aufgabe 49

Begib dich zu einer Rolltreppe. Wenn du die erste Stufe betrittst, nimm eine Position ein, welche du die komplette Fahrt über hältst. Entscheide selbst, wie “kreativ” die Position sein soll. Nimm ein Video auf.

mehrere bunt gekleidete Menschen in interessanten Haltungen auf einer Rolltreppe

Man wurde herausgefordert, einfach im öffentlichen
Raum zu SEIN. Spielerisch, wie damals als Kind, ohne die Strenge der Regeln, ohne
Scham, ohne Zeitdruck, ohne „Ich-muss-einfach-von-A-nach-B!“ und mit Fantasie,
Neugier und Kreativität.

drei Menschen auf einem verlassenen Bahn- oder Industriegebiet, die liegen auf Balken und auf dem Boden
Erlebnisse

Aufgabe 47

Der Boden ist Lava! Geh mit einer Freundin oder einem Freund an einen Ort mit möglichst vielen Objekten/Erhebungen (Wartebereich, Spielplatz usw.). Stellt euch vor, der Boden ist aus Lava und ihr könnt euch nur von Objekt zu Objekt bewegen, ohne den Boden zu berühren. Spielt dieses Spiel so lange, wie ihr möchtet. Achtet dabei bitte auf eure Mitmenschen und eure Umgebung. Nehmt ein Video auf.

Workshops

Orte gemeinsam entdecken

Die ASPHALTWELTEN App nutzen wir regelmäßig in LABs und Workshops. Sie sind darauf ausgelegt, ein breites Publikum anzusprechen, unabhängig von der Vorerfahrung im Tanzen. Jede und jeder ist eingeladen, daran teilzunehmen – ob Laien, Tanzstudent*innen oder einfach nur Interessierte.

Auf dieser Seite seht ihr Fotos und Videos von insgesamt zehn Workshops, die an verschiedenen Orten stattfanden: Im WUK Theaterquartier in Halle an der Saale, beim Grünauer Kultursommer, im Kraftwerk Mitte in Dresden in Kooperation mit der Tanzabteilung des Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden , auf dem TELUX Gelände in Weißwasser, bei Jugend Tanzt in Neukieritzsch sowie in der Palucca-Hochschule für Tanz in Dresden.

Wir freuen uns über Anfragen von Vereinen, Schulen, künstlerischen oder kulturellen Einrichtungen, die gerne ein ASPHALT LAB ausrichten wollen. Diese Workshops bieten eine einzigartige Gelegenheit, um die eigene Umgebung neu zu entdecken.

zwei Menschen sitzen in der Mitte eines trockengelegten Springbrunnens, Kopf an Kopf gelehnt

Seid ihr ein Verein, eine künstlerische oder kulturelle Einrichtung, ein Sozio-oder Kulturzentrum? Wenn Ihr gern ein ASPHALT LAB bei euch veranstalten wollt, schreibt uns gern eine Anfrage:

Jetzt anfragen
Come Out and Play - The City Is Yours
2 Menschen tanzen, angeschmiegt an eine mit Graffitti besprühte Wand
Erlebnisse

Aufgabe 27

Stell dich vor eine Hauswand. Stell dir vor, sie ist deine Leinwand, und beginne mit vollem Körpereinsatz ein “Bild” zu malen. Stell dir die Farben vor, die du benutzt, den Pinselstrich, die Intensität, die Formen, Linien, Punkte. Nimm ein Video auf.

Ich denke, dass die Teilnahme an dem Projekt wieder meinen
Blick auf die Interaktion mit dem öffentlichen Raum geöffnet und geschärft hat.

junger Mann lehnt in einer ausgestreckten Haltung an einem Mülleimer in einer Fußgängerzone
Erlebnisse

Aufgabe 60

Geh mit einer Freundin oder einem Freund zu einer spiegelnden Fläche (Schaufenster, spiegelnde Fassade usw.). Stellt euch Seite an Seite vor diese Fläche. Versucht nun, euch langsam und gleichzeitig so wie die jeweils andere Person zu bewegen. Es können sehr minimale, einfache und reduzierte Bewegungen sein. Nehmt euch euer Spiegelbild zu Hilfe und schaut, ob es euch gelingt. Nehmt ein Video auf.

2 Menschen liegen in einer Parklücke auf Kopfsteinpfleastewr
Erlebnisse

Aufgabe 85

Such dir einen öffentlichen Platz und halte ein Nickerchen. Mach ein Foto oder nimm eine Sprachnachricht auf.

Person kauert in der Betonstruktur eines Brunnens
Frau mit Kopfhörern in einer leeren Fußgängerzone, läuft auf der Kante einer Einfassung

Da merkte ich schnell, wo
mein Schamgefühl einsetzte. Und eben, was als “normales” Verhalten in der
Öffentlichkeit gilt. Daher bevorzugte ich auf den ersten Blick die
Wahrnehmungsübungen (wie z.B. sitzen und hören), da sie wenig körperlich
auffallenden Einsatz erforderten. Eigentlich aber waren die für mich etwas
herausfordernderen Aufgaben eine wirklich tolle Möglichkeit, sich den öffentlichen
Raum zu eigen zu machen: Regeln des öffentlichen Raumes zu bemerken, sie zu
überdenken und sich von ihnen zu befreien.

Erlebnisse

Aufgabe 31

Look at the Signs! Öffne deine Augen für Beschilderungen, Werbung, Anzeigen, Tafeln, Banner usw. Schreib die Dinge auf, die dir auffallen. Kuratiere die Sammlung nach deinen Wünschen und kreiere einen Text deiner Wahl (Gedicht, Spruch, Song, Kurzgeschichte usw.).

Kneipe oder Laden mit der Beschriftung "The Hope and the Ruin", 2 Passanten davor
Schaufenster eines Erotikgeschäfts, Aufschrift "Zizi Factory"
junge Frau stemmt eine Steinwand mit beiden Händen und einem Fuß , als wollte sie sie wegdrücken
Erlebnisse

Aufgabe 31

Such dir ein historisch oder politisch aufgeladenes Gebäude und stell dich vor eine Wand dieses Gebäudes. Versuche nun mindestens 1 Minute lang, diese Wand mit aller Kraft, die du aufbringen kannst, wegzudrücken. Nimm ein Video auf.

Die App verbindet Digitale Medien und Kunst in einer
tollen und leicht verständlichen Fusion… zu einem
Gesamtkunstwerk, das jede Person in jedem Alter und jeglicher Bewegungserfahrung
für sich entdecken kann.

junge Grau schaut Graffitti an
Person lehnt über einem roten Metallkasten mit der Aufschrift "Löschwassereinspeisung"
Erlebnisse

Aufgabe 92

Finde einen Ort, an den du dich anlehnen möchtest. Lehne dich mindestens 5 Minuten lang an. Nimm eine Sprachnachricht auf.

2 Menschen lehnen an einer Mauer
2 Personen, eine lehnt in Schräglage und wird von der anderen gestützt
Erlebnisse

Aufgabe 84

Geh an die Stellen in der Stadt, an denen einmal Türme standen, die höher waren als der Rathausturm. Stell dich an eine solche Stelle deiner Wahl und stell dir vor, du hättest kleine bis große Explosionen im Körper. Nimm eine Video oder eine Sprachnachricht auf.

2 Manschen sitzen auf einem Bordstein und heben Arme und Beine
Erlebnisse

Aufgabe 19

Finde einen Platz und eine bequeme Position. Schließe die Augen und lausche den Geräuschen deiner Umgebung. Wähle ein Geräusch aus, mit dem du dich verbinden kannst. Verkörpere die Qualität dieses Geräuschs in Bezug auf Geschwindigkeit, Richtung, Lautstärke und Rhythmus. Nimm ein Video auf.

Grußße junger Menschen tanzt
gelb gekleidete Person in einer Liegestützhaltung auf einem verlassenen Bahn- oder Industriegebiet
Erlebnisse

Aufgabe 35

Zieh dir ein sehr farbenfrohes Outfit an, mit so vielen leuchtenden und knalligen Farben wie möglich. Such dir einen Platz in der Nähe einer Bank und gehe selbst in eine Liegestützposition (“Plank Position”). Halte diese Position mindestens 1 Minute lang. Dokumentiere dies per Video, mit einer Ganzkörperaufnahme im Querformat.

Hellgelber Oldtimer vor hellgelmem Altbau, rosa gekleidete ältere Person geht über Straßenmarkierungen
Erlebnisse

Aufgabe 50

Geh auf einen wenig befahrenen Parkplatz und balanciere auf den Linien der freien Parkflächen. Nimm ein Video auf.

Neben schillernd urbanen Bühnenbildern und unzähligen umarmungswürdigen Laternen, die ich, seit ich die App nutze, immer sehe, scanne ich die Stadt regelrecht – beinahe wie ein Süchtiger – nach weißen Linien.

Genauso gierig wie die meisten Autofahrer, durchstöbere ich auf meinen kurzen alltäglichen Wegen den Kietz – immer auf der Suche nach einem freien Parkplatz. Meist gewinnt das Blech den Run und beansprucht diesen Raum für sich.

Doch manchmal, wenn ich nachts aus einem Club kommend nach Hause stolpere, finde ich mich plötzlich hyperaktiv auf einem leeren Parkplatz eines Supermarktes wieder. Seiltanzend, auf allen Linien balancierend.

Und wenn es sommert, liege ich zum Ende ausgebreitet und zufrieden in der Mitte des Platzes und raune leise Wolkengedichte in den dämmernden Morgen, die ich dem Parkplatz widme. Wenn ich wochentags zum Einkaufen dann wieder über den gefüllten Parkplatz laufe, schmunzel ich, auch über die vergessenen Zeilen.

Wir danken allen Menschen, die dieses Projekt von Beginn an, auf verschiedenen Etappen oder auch nur für kurze Momente begleitet und bereichert haben. Ein großes DANKE an alle, die an den Workshops und der Entwicklung der App beteiligt waren – für ihren wertvollen Input, ihre Offenheit und ihr konstruktives Feedback, das dieses Vorhaben maßgeblich geprägt hat.

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