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DIES
SIND…

die Tage mein Freund
tritt auf Gold
das Ziel im Augenwinkel
der Griff…
knapp vorbei am rosa Luftballon
eigentlich nur: Peng!
die Cowboys sind los
schieß über deinen Schatten hinaus
da bleibt nicht mehr als ein Schulterzucken
jenseits der fernen Grenzen
übermanne dein Selbst
du unverschämter Held

Diese go plastic Produktion befasst sich mit Western-Genre, dessen Helden, deren Mythen und seiner Grenzen. Ein Trip in die wilden und goldenen Weiten und dessen staubige Flächen, auf denen die Duelle der männlichen Facetten statt finden.
Wer wird der Erste sein?

„Sprühschlagsahne mag ich nicht, doch Cowboys, die sich damit rasieren, sind absolut sehenswert.“

„Go West, Young Man“ war ein bekannter politischer Slogan Mitte des 19. Jahrhunderts, zur Eroberung der westlichen Gebiete des nordamerikanischen Kontinents. Ein ganzes Filmgenre – der Western – widmet sich genau jenen Männern, die dieser Aufforderung folgten und die Idee einer Geschlechterrolle prägten, die gleichsam aktuell als Werbeikone fortbesteht: der Marlboro-Mann.

Aus dieser Geschichte und den Cowboyfilmen sind Bewegungsabläufe für ein Tanzstück für 4 + 1 Mann entstanden, ein facettenreicher Beitrag von go plastic zu aktuellen Debatten um Männlichkeit.

Das Stück gleicht einem Trip in die wilden, goldenen Weiten des Western-Genres und deren staubigen Flächen, auf denen Duelle um Männlichkeit stattfinden. Wer wird der Erste sein? Jenes naturalistische Konzept von Männlichkeit kann durchaus wieder aufscheinen im gegenwärtigen Wandel der Geschlechterrollen und Arbeitswelt. Männer die an traditionellen Rollenbildern männlicher Dominanz klammern „unterliegen am ehesten der Gefahr, auf der Suche nach der Kompensation einer fragilen Männerrolle auf naturalistische Konzepte von Maskulinität zurückzugreifen.“ (Böhnisch, Lothar: Männliche Sozialisation, 2013, S. 21)

Das Team um go plastic filetiert Stereotype charmant und humorvoll, um das Männliche zu hinterfragen, ohne es bloß zu stellen. Es tönt das „Lied vom Tod“ und es wiegen sich Cowboys wiederholt im Tango. Eine Choreografie der Cowboys ist entstanden, die typische go plastic Bewegungen nicht vermissen lässt. Lässig trotz der Cowboy der Langeweile und bleibt angespannt. Vorbereitet auf den plötzlich Kampf, die choreografierte Schlägerei im Saloon oder ein Tanz im Kugelhagel.

Denise Ackermann, Sommer 2021

VIDEO

GALERIE

Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
Go Plastic Company Dresden Go West Young Men

AUFFÜHRUNGEN

Uraufführung:

HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden • Dezember 2015

Gastspiele / Weiterentwicklungen / Ausschnitte:

work in progress „Right Behind You“ // Tanzwoche Dresden • Societaetstheater Dresden • April 2015

Montagscafe Kleines Haus Dresden (Staatsschauspiel Dresden) • Dezember 2015

LOFFT das Theater Leipzig • April 2017

HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden • in a row festival • September 2017

Motorenhalle – Projektzentrum für zeitgenössische Kunst Dresden • November 2017

PRESSE

KONSUMSCHELTE UND MÄNNERSPAß
TanzNetzDresden erobert mit zwei Produktionen die große Bühne des Festspielhauses in Hellerau

Aktuelle Themen wie Kommunikationsdruck und Männerbilder werden an diesem Abend präsentiert. Dramaturgisch nicht immer überzeugend, aber durchaus unterhaltsam.
Im zweiten Teil präsentiert Cindy Hammer einen Jahrmarkt der Eitelkeiten mit den getanzten Sprechblasen der Comic-Cowboys auf ihren Wegen gen Westen, „go west, young men“. Ihre jungen, mehr oder weniger wilden Kerle sind Joseph Hernandez, Jared Marks, Alex „Kelox“ Miller und Christian Novopavlovski, allesamt eitel bis zur Schmerzgrenze oder albern bis zur Schamgrenze.
Da feiern vier Männer Klischees und lassen es krachen, pinkeln im Stehen, Hosen runter, Hintern raus, Hüftschwung mit Travestieverdacht und vor allem immer schussbereit. Männer sind Cowboys: reiten, schießen, albern sein, rempeln mit Hautkontakt. Mann schmust mit Mann, man tanzt in inniger Umarmung. Männer haben immer Notstand. Schüchtern, verdreht ist der eine, der andere macht auf Macho in Öl, einer sagt wo es lang geht und einer nimmt seinen göttlichen Auftrag ganz ernst, wenn es darum geht, einem anderen beizubringen, wie der richtige Mann richtig gen Westen zu reiten hat. Immer wenn es den Anschein hat, hier ginge es doch nicht ganz mit ernsten Dingen zu, begegnet man der Art, wie Cindy Hammer mit dem ihr eigenen Augenzwinkern, die Frage nach dem, was wirklich ganz typisch männlich ist, ad absurdum führt. Geschickt wählt sie mit ihrer Dramaturgin Susan Schubert ein Genre, das eigentlich erledigt ist. Zuletzt wurde nämlich im Hinblick auf Fragen der Männlichkeit das Cowboy-Milieu in dem Film „Brokeback Mountain“ wieder belebt und zugleich ein Tabu gebrochen, die harten Kerle sind schwul. Auch der Titel ihrer aktuellen Männer-Tanz-Fantasien bezieht sich u.a. auf einen Song, der zeitweilig zur Hymne der Schwulenbewegung wurde und in einem genialen Video dazu militante Männlichkeitsrituale des Ostens im Stechschritt auf dem Roten Platz in Moskau ad absurdum führt. Ob die Kerle wirklich weiter kommen auf ihrem Weg gen Westen bleibt aber fraglich. Es könnte nämlich sein, dass die halbhohe Schwingtür des Bühnenbildes von Benjamin Henrichs eben nicht in den Saloon, sondern in einen Dresdner Vorgarten führt, wo man Bier statt Whisky trinkt und Witze über Schwule macht.

14.12.2015, von Boris Michael Gruhl

„Unbeirrbar auf dem Weg zum eigenen Stil wenn der skurrile Tanz dem Frust des Alltags auf groteske und absurde Weise ein Schnippchen schlägt: spielerisch denken, ernsthaft tanzen und umgekehrt.“

dance for you! Magazin Ausgabe Dezember 2015
Rubrik Erfolgreichste und innovative Tanzkompagnien

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CAST & CREW

Tanz / Performance:

Joseph Hernandez / Jared Marks / Alex „Kelox“ Miller/ Christian Novopavlovski

Special Guests:

Rummelsnuff, Fynn Schmidt, Charles Washington, Phillip Lehmann (Lehmi THE SAXONZ), Falk Töpfer, Ehud Roffe

Choreographie:

Cindy Hammer

Dramaturgie:

Susan Schubert

Visuals:

Benjamin Schindler

Musik:

Various Artists

Licht-Design:

Johannes Zink

Kostüm:

Robin Jung

Bühne:

Benjamin Henrichs

Foto:

Juliane Müller, Peter R. Fiebig, Stephan Böhlig, Stephan Tautz

Prod. – Assistenz:

Annika Desiree Schröter

Video:

Benjamin Schindler, Stephan Tautz, Susan Schubert

Art Work:

Stephan Tautz

PARTNER- / FÖRDER:INNEN

Eine Produktion von go plastic company in Koproduktion mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und dem Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden. Mit freundlicher Unterstützung von TENZA schmiede Dresden, tanteleuk und GrooveStation Dresden.

RESEARCH & PROBEN

Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
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Research „Right behind you“ // Schubert/Hammer/Novopavlovski

Go Plastic Company Dresden Go West Young Men
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